Die Bedeutung von Creative Commons Lizenzen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Sollten die Inhalte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unter freie Lizenzen (Creative Commons) gestellt werden? Wenn ja, welche Inhalte und in welchem Umfang soll eine Nutzung freigegeben werden? Welche Gründe sprechen gegen eine solche Lizenzierung? Darüber sprechen Michael Westerhoff und Sebastian Bickert in dieser Sendung von „Zwei unter drei“. Außerdem formulieren und diskutieren sie die Idee einer öffentlich-rechtlichen Nachrichtenagentur, die all ihre Inhalte unter Creative Commons stellt.

Foto: Caleb Oquendo.

Creative Commons Lizenzen sind ein alternatives, freies Lizenzmodell für die öffentliche Zugänglichmachung von Inhalten. Die Lizenzierung erfolgt auf Basis freier und offener Lizenzbestimmungen, welche bestimmen, unter welchen Bedingungen Inhalte weitergegeben werden dürfen. Eine Creative Commons Lizenz ist kein Gesetz oder Recht, sondern ein Rahmenwerk, innerhalb dessen die Nutzer:innen selbst entscheiden können, unter welchen Bedingungen sie ihre Inhalte weitergeben wollen.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat mit der Verbreitung von Inhalten eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Die Nutzung von Creative Commons Lizenzmodellen ermöglicht es dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, diese Verantwortung umfassender wahrzunehmen und seinen Nutzer:innen mehr Kontrolle über ihre Inhalte zu geben. Durch die Verwendung von CC-Lizenzen können Rundfunkanstalten Inhalte schneller und einfacher bereitstellen, was insbesondere bei aktuellen Ereignissen von Vorteil ist. Erste Rundfunkanstalten der ARD und auch das ZDF (Beispiel) stellen mittlerweile bestimmte Produktionen unter CC-Lizenz zur Verfügung. Zudem bietet es den Rundfunkanstalten die Möglichkeit, auf bereits vorhandene Inhalte zurückzugreifen und diese für ihre Zwecke zu nutzen.

Insourcing: Win-Win für Unternehmen und PR-Agenturen?

Es gibt keine Branche, die nicht vor großen Veränderungen steht. Sind nun die PR-Agenturen dran? Ein Gedankenspiel.

Zuerst war da der Wandel zur “agilen” Agentur. Keine PR-Agentur, die mehr ohne das Buzzword auskommt. Getrieben durch die Auftraggeber, die eine höhere Effizienz und Kontrolle wünschen, wurden Arbeitsweisen neu gedacht. Da Prozesse von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand gestellt werden, entschieden in der jüngeren Vergangenheit gerade größere Unternehmen deshalb bei der Frage nach “Make or Buy?” immer öfter zugunsten des Selbermachens. Es entstanden Joint-Ventures oder hauseigene Agenturen, in Deutschland bspw. bei Mercedes (Antoni), Innogy (C3/Innogy) oder ThyssenKrupp (Bobby & Carl). Auch für mittelständische Unternehmen könnten diese Strukturen einer hybriden Agentur sinnvoll sein. Das Ergebnis: Die Unternehmen holen ein Stück weit Know-How zurück ins eigene Haus und würden neben strategischen auch immer öfter operative Aufgaben wahrnehmen.

Im nächsten Schritt könnten Unternehmen den Insourcing-Prozess weiter fortführen. Unterstützung benötigten sie dann nur noch auf Basis von zeitlich befristeten Projektarbeiten. Kleine, spezialisierte Agentur-Teams, manchmal vielleicht auch  nur einzelne Freiberufler würden in kürzeren Zeitspannen als heute üblich mit Auftraggebern zusammenarbeiten. Die geringere Abhängigkeit von Dienstleistern würde in der Folge die Zeiten für Abstimmungen und Koordination verringern.

Weitergedacht bedeutet dies, dass die Mehrheit unter den Agenturen, die Full-Service-Dienstleister, die von Content Marketing, PR, Werbung bis hin zu einzelnen Disziplinen wie Events und Video alles können, auf lange Sicht nicht mehr gefragt sein werden. Die Zeit wäre dann gekommen für die spezialisierten Nischen-Agenturen, die ihr Handwerk bis zur Perfektion beherrschen und über fundiertes Fachwissen und Erfahrung verfügen. Dann lesen wir vielleicht nicht mehr in Branchenmedien, wer aktuell wieder Europas größte Content-Marketing-, sondern vielleicht wer Europas größte Video-Agentur ist.

Tritt diese Insourcing- bzw. Inhouse-Entwicklung tatsächlich ein, werden davon beide Seiten profitieren. Von weniger Abstimmung und zunehmender Flexibilität beide Seiten. Auftraggeber würden mittelfristig effizienter sein – was sich natürlich auch finanziell bemerkbar macht. Auftragnehmer hätten keine unbezahlten, zeit- und personalaufwändigen Pitches mehr.

Fazit: Ich bin ich mir sicher, dass es sich für Unternehmen und Agenturen durchaus lohnt, mal mehr als fünf Minuten über diesen sich abzeichnenden Trend nachzudenken.

Foto: Annie Spratt von Unsplash

Was Content Marketing (nicht) ist

Das große Problem beim Content Marketing (CM): Jeder definiert es anders und legt es dabei so aus, dass es für seine Arbeit passt. Immer wieder lese ich von Corporate Publishern, Werbe-, Marketing- oder PR-Agenturen, die behaupten, Content Marketing im Grunde genommen immer schon gemacht zu haben. (mehr …)

Mit Content Marketing durchstarten (Buchtipp)

Du hast erkannt, dass Content Marketing nicht nur ein Hype ist, sich die Komplexität in der Kommunikation stetig erhöht und brauchst zum Loslegen noch Input? Dann habe ich hier eine Leseempfehlung für dich.

Das Buch „Die Content-Revolution im Unternehmen“ ist mittlerweile ein Standardwerk für das Thema Content Marketing. Die Autoren Klaus Eck und Doris Eichmeier erklären darin, wie eine Strategie entwickelt und das Content Marketing praktisch umgesetzt wird.

Die übliche Soll-Ist-Analyse muss dabei aus mehreren Perspektiven gedacht werden. Alte Strukturen müssen mit der Einführung des Content Marketings zwingend überdacht werden (u.a. Rollen und Verantwortlichkeiten). Nötig sind Change-Prozesse, für die Klaus Eck und Doris Eichmeier auch gleich wichtige und praktische Tipps liefern.

Klar benennen sie typische Probleme wie das Silo-Denken und wie damit umgegangen werden kann. Die strategischen Überlegungen machen zwar den Hauptteil des Buchs aus, selbstverständlich betrachten die beiden Autoren aber auch taktische Prozesse wie die Contenterstellung, -kuratierung, Distribution und Vermarktung.

Fazit

Ein Standardwerk für das Thema Content Marketing. Content-Strategen bekommen hier wichtigen Input.

Titel: Die Content-Revolution im Unternehmen
Autoren: Klaus Eck und Doris Eichmeier
Verlag: Haufe-Lexware

Durch Storytelling den Nutzer erreichen

Der Adblocker-Boom zeigt: Werbung, die plakativ nach Aufmerksamkeit schreit, die nicht relevant ist und die nicht auf die Bedürfnisse der Nutzer eingeht, verliert. Was sich in der Online-Werbung so zugespitzt hat, lässt sich auch auf alle anderen Disziplinen des Marketings und der Unternehmenskommunikation übertragen. Der Nutzer ist kritischer und informierter denn je. Ihn zu erreichen, wird immer schwieriger. Es ist Zeit, etwas zu ändern. (mehr …)

360​-Grad-Videos – Produktion und Anwendungen

Möchte man dem ein oder anderen Marketing- oder Journalismus-Guru glauben schenken, wird 2016 das Jahr des 360​-Grad-Videos. Und sicher: Wer das gehypte Thema ganz nüchtern betrachtet, wird schnell feststellen, dass Virtual Reality (VR) / 360°​-Videos Potentiale für Publisher und Unternehmen haben. Schauen wir uns einmal an, wie die Produktion abläuft, was technisch zu beachten ist und in welchen Bereichen sinnvolle Anwendungen stecken. (mehr …)