Content-Overkill: Weniger ist mehr

Jeder, der heutzutage Online-Content erstellt, weiß durch einen Blick in seine Statistik: Es ist zunehmend schwieriger, Resultate zu erzielen. Die Sichtbarkeit nimmt ab, es gibt weniger Nutzer-Engagement. Der Masse an unterperformanten Inhalten (90%) steht eine kleine Zahl an „Rockstar“-Content gegenüber (10%), der jedoch wiederum so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, wie die 90% zusammengerechnet (dahinter steckt übrigens die sogenannte Pareto-Verteilung, siehe Grafik). Warum erstellen wir so viel unbedeutenden Content? Was läuft falsch? Wie können wir dem Content-Overkill gegensteuern?

Content-Overkill
Foto: Keng Susumpow, Quelle: Flickr, lizensiert unter CC BY 2.0

Gießkannenmethode

Es wird heute noch zu oft nach der Gießkannenmethode gearbeitet: Engagieren wir mal ein paar gute Inhalteproduzenten (Journalisten, Filmemacher, Fotografen, Social-Media-Gurus) und gucken, was von ihrem Output Früchte trägt. Das funktioniert nicht – wenn es das jemals hat. Überhaupt meine ich, dass ein auf Quantität aufgebautes System nicht erfolgreich sein kann, denn Qualität hat immer überproportional höhere Wirkung auf Nutzer im Vergleich zur Quantität.

Produktmanager

Was können wir also anders machen? Von wem können wir lernen? Ich meine: von Produktmanagern. Produktmanager möchten den größtmöglichen Nutzen mit ihrem Produkt erzielen. Sie greifen schon immer auf Daten zurück, um zu verstehen. Sie wissen immer, wie das Produkt in den Markt passt, und leiten daraus die richtigen Maßnahmen ab.

Optimum, nicht Maximum

Wenn wir die Denke von Produktmanagern übernehmen, bedeutet das auch eine Änderung unserer Arbeitsweise. Eine neue Strategie könnte sein: Weniger, dafür gewichtigeren Content erstellen, diesen dann aber „granularisiert“ über alle Kanäle zu verwenden. Aus jedem Großen werden so viele Einzelwerte wie möglich gezogen. Statt einer maximalen erhalten wir eine optimale Auslastung. Slow Media statt Content-Overkill.