Du bist Freiberufler und arbeitest z.B. als Journalist, Fotograf oder Kameramann und möchtest dich wohlwollend von den zahlreichen Mitbewerbern abheben? Dann habe ich hier 3 Tipps für dich:
1. Sei komfortabler
Du sparst deinem Auftraggeber kostbare Zeit oder es ist einfacher mit dir zusammenzuarbeiten, weil du systematischer arbeitest oder einen besseren Workflow hast? Oder du hast eine andere Form gefunden, es deinem Kunden komfortabler zu machen mit dir zusammenzuarbeiten? Herzlichen Glückwunsch, du hast den Job.
2. Erweitere deine Dienstleistungen (sinnvoll)
Es ist sicherlich nicht vorteilhaft, sich als Alleskönner zu präsentieren. Aber wenn es eine verwandte Dienstleistungen gibt, die du mit anbieten kannst, gibt das deinem Kunden Flexibilität. Beispiele: Du gestaltest Infografiken, dann kannst du hier vielleicht das Texten übernehmen? Du arbeitest als Kameramann – vielleicht macht dir die Postproduktion auch Spaß?
3. Biete überlegenen Kundenservice
Mit Kundenservice den Unterschied machen. Wie wäre es, wenn du eine Art Zufriedenheitsgarantie anbietest? Das schafft ein positives Kundenerlebnis, das Folgeaufträge wahrscheinlich macht und die Mundpropaganda ankurbelt.
Okay, einen Bonus-Tipp habe ich noch:
4. Fang an mit Eigenwerbung
Du weißt, was andere Freiberufler anbieten und hebst deine eigene Dienstleistung qualitativ aufs nächste Level. Anschließend schreibst du darüber auf deiner Webseite oder für eine Publikation und bist so präsent. Du zeigst, dass du gefragt und erfahren bist.
In Echtzeit berichten und mit dem Nutzer interagieren können – das sind für Christian Jakubetz zwei elementare Anforderungen zukunftsfähiger Journalisten. Welche Herausforderungen und Chancen es dabei gibt, erklärt der erfahrene Berater und Journalist in diesem Interview. Jüngst ist sein neues Buch Universalcode 2020* erschienen, einer Art Praxisratgeber für Digitaljournalismus.
Digitaljournalismus
Es ist kaum mehr ein klassisches Medienunternehmen nicht auch online präsent. Dennoch differenzieren Sie zwischen analogem und digitalen Journalismus. Was zeichnet einen digitalen Journalisten gegenüber seinem analogen Kollegen aus?
Christian Jakubetz: Digitaler Journalismus bedeutet in erster Linie Vielkanaligkeit, Interaktion, Multipräsenz und komplexe, verschiedene Darstellungsformen. Digitale Journalisten müssen sehr viel mehr kommunizieren und interagieren, das gehört quasi zum Berufsbild. Im Regelfall muss der Digitaljournalist sehr viel mehr Darstellungsformen beherrschen, er darf sich de facto keiner verschließen. Zudem können/müssen Digital-Journalisten jederzeit in der Lage sein, in einen Echtzeit-Modus zu wechseln.
Es tun sich laufend neue Möglichkeiten (Technologien/Plattformen/Formate) auf und es wird viel herum probiert. Da wird bspw. den „jungen Kollegen“ Snapchat überlassen und die legen dann mal „irgendwie“ los. Was muss anders laufen?
Christian Jakubetz: Prinzipiell spricht nichts dagegen, sich diesen neuen Dingen mit einem Trial&Error-Prinzip anzunähern. In vielen Fällen hat das aber auch mit einer Alibi-Funktion zu tun. Tatsächlich müsste in einem nächsten Schritt eine echte Struktur zur digitalen Weiterentwicklung geschaffen werden. Nur weil ein paar Kollegen auch einen Snapchat-Account haben, wird man noch lange nicht zukunftsfähig.
Jeder Journalist sollte heutzutage zumindest über den Tellerrand gucken und die Besonderheiten eines jeden Formats und jeder Plattform kennen. Sie gehen noch weiter und sagen, jeder sollte alles beherrschen. Kann mit diesem Ansatz Qualität entstehen?
Christian Jakubetz: Natürlich werden nie alle alles gleich gut beherrschen. Was ich meine ist: Jeder sollte zumindest alles verstehen. Wenn man also eine Ahnung hat, wo und wie Bewegtbild am besten funktioniert, dann reicht das aus. Wenn man zumindest weiß, wie man Bilder dreht und wie man sie grob bearbeitet, reicht das ebenfalls. Für alles andere hat es immer Spezialisten gegeben – und sie haben natürlich auch weiterhin ihre Berechtigung.
Echtzeit-Journalismus
Live-Ticker werden heutzutage fast schon inflationär eingesetzt. Welche Entwicklungen und Chancen sehen Sie im Echtzeit-Journalismus abseits dieses Formats?
Christian Jakubetz: De facto existiert schon jetzt eine zwei Säule im Journalismus – nämlich der Echtzeit-Journalismus. Ob nun Twitter, Snapchat, de facto eigentlich alle sozialen Netzwerke, ob nun Livestreams oder eben Liveticker: De facto ist jeder in der Lage, sofort in diesen Livemodus umzuschalten. Ich bin mir sicher, dass das in den kommenden Jahren auch keine großen Debatten mehr hervorrufen wird. Journalismus ist potentiell eben immer auch ein Livemedium. Nur dass Live künftig nicht mehr bedeuten muss, dass sich Millionen Menschen um eine einzige Übertragung versammeln. Live, das können theoretisch auch vier oder fünf Leute sein.
Ein Livestream kann heute von jedem Smartphone aus gestartet werden. Welche Besonderheiten und Herausforderungen gibt es hier?
Christian Jakubetz: Livestreams sind eine denkbar einfache Sache. Man darf sie nur nicht mit der klassischen Übertragung im TV verwechseln. Bei Livestreams rückt automatisch der „Host“ des Streams in den Mittelpunkt. Er ist nicht nur Moderator oder Interviewer, sondern gleichzeitig auch derjenige, der mit seinem Publikum interagiert. Ein Livestream ist also im Gegensatz zu seinem TV-Pendant eine hochgradig interaktive Veranstaltung.
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